Rostoxe bei Pipinsried

Altbaierischer Oxenweg

– dem historischen Viehtrieb nachspüren

Altbaierischer Oxenweg

Wie muss den Hirten und ihren Graurindern dieser Weg vorgekommen sein in den Jahrhunderten von 1350 bis 1750? Vermutlich endlos. Über 600 Kilometer von der ungarischen Puszta bis nach Augsburg verlief der Oxenweg, durch Wind und Wetter und vielen Gefahren ausgesetzt.

Das sieht für moderne Radler zum Glück ganz anders aus. Sie können die Strecke gelassen nehmen und Teilstücke befahren. Zum Beispiel die Etappe von Allershausen bis Augsburg, die als Altbaierischer Oxenweg bezeichnet und ausgeschildert ist.

Hier wechseln flache Abschnitte entlang von Flussufern mit gelegentlichen Steigungen und am Weg platzierte Infotafeln versorgen mit viel Hintergrundwissen zum Viehtrieb. Eine Vorstellung von der Größe der Graurinder geben zum Beispiel eine Skulptur zwischen Pipinsried und Altomünster oder ein Steinochse in Harthausen.

Das Ende des Altbayerischen Oxenwegs befindet sich an der Augsburger Stadtmetzg, wo die Oxen früher geschlachtet und verkauft wurden.

Profil
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  • Länge: ca. 42 Kilometer (im Landkreis Dachau)
  • Bergauf: 250 Höhenmeter
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
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Wegbeschreibung

Der Altbaierische Oxenweg beginnt in Allershausen im Landkreis Freising. Hier lohnt sich ein Besuch der alten Pfarrkirche St. Joseph, die im Barock und Empire-Stil gebaut wurde. Nach einem kurzen Aufenthalt an den Glonnterrassen, einem schön angelegten Verweilort mit Spielplatz direkt am Glonnufer, fahren wir auf wenig befahrenen Landstraßen nach Westen in Richtung Hohenkammer. Unterwegs kommen wir an ländlich geprägten Ortschaften wie Unterkienberg, Schlipps und Eglhausen vorbei, wo wir kleinen Kirchen und Kapellen begegnen. In Hohenkammer lohnt sich ein Stopp beim Renaissancewasserschloss Hohenkammer mit seiner hübschen Parkanlage.

Schloss Hohenkammer
© Schloss Hohenkammer GmbH

Wir folgen der Glonn weiter Richtung Herschenhofen und kommen in den Landkreis Dachau. Über Unter-, Mitter- und Obermarbach erreichen wir Petershausen, wo Anschluss an die S-Bahn besteht. Am Ortsausgang nehmen wir den Feldweg, welcher sich rechts der Bahnlinie entlang zieht, bis wir auf die nach Asbach leitende Straße stoßen. Diese führt uns kurz rechts und dann wieder links, bis nach Ebersbach, mitten ins Weichser Moos. Von der Kirche in Weichs radeln wir geradeaus in Talrichtung weiter und erreichen über die Engelbrechtsmühle Markt Indersdorf.

Von Markt Indersdorf verläuft eine landwirtschaftliche Straße neben der St 2050 entlang des Langenpettenbachs in Richtung Langenpettenbach – Pipinsried. In Langenpettenbach nehmen wir bei der Gabelung die linke Straße (DAH 2) und fahren weiter auf dem Fahrradweg. 500 m nach dem Ortsausgang von Wagenried biegen wir links auf eine Forststraße ab. Wir fahren weiter bis zur Straße und halten uns links auf dem Radweg nach Altomünster.

In Altomünster folgen wir der Bahnlinie rechts entlang, verlassen den Ort Richtung Stumpfenbach. Bei Stumpfenbach verlassen wir die Gleise und den Stumpfenbach und kommen rechts abbiegend nach Unterzeitlbach. Hier fahren wir nach rechts Richtung Westen. Wir überqueren den Zeitlbach nahe dem Gasthof, passieren ein Flurerneurungsdenkmal mit Bank und kommen über die Moosgasse nach Oberzeitlbach. Weiter geht es neben dem Zeitlbach nach Oberndorf und auf wenig befahrener Straße, nach Kiemertshofen. Nun radeln wir hinauf nach Schlossberg und genießen die Aussicht über das schöne Dachauer Land, anschließend geht es hinab nach Tödtenried.

Bevor es weitergeht über hügeliges Land Richtung Adelzhausen lohnt ein kurzer Abstecher zur barocken Wallfahrtskirche Maria Birnbaum in Sielenbach. Dort beeindrucken mächtige Zwiebeltürme, ein prunkvoller Altar und kunstvolle Fresken. In Adelzhausen können wir in der Raiffeisenstraße eine Kneipp-Runde zur Erfrischung eingelegen. Besonders markant ist auf der weiteren Strecke die 1671 erbaute Wallfahrtskirche St. Salvator direkt neben der Autobahn A 8. In Harthausen begrüßt uns der große Steinochse, bevor wir weiter über die Paar nach Friedberg fahren. Noch bevor die historische Herzogstadt mit dem mächtigen Wittelsbacher Schloss erreicht wird, sehen wir eine weitere Wallfahrtskirche: Herrgottsruh.

Meilenstein entlang des Altbaierischen Oxenweges
© Landratsamt Aichach-Friedberg

Friedberg liegt mitten in der abwechslungsreichen Hügellandschaft des Wittelsbacher Landes. Bei einem Streifzug durch die historische Altstadt spiegeln zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler die Glanzzeiten der über 750-jährigen Friedberger Geschichte. Malerische Ecken und Gassen mit ausgesuchter regionaler Gastronomie und reizvollen Cafés laden zum Verweilen ein.

Von der historischen Herzogstadt ist es nicht mehr weit nach Augsburg. Nach der Stadtgrenze weiter durch den Augsburger Siebentischwald und am östlichen Ufer des Kuhsees vorbei. Der künstlich geschaffene See ist ein beliebtes Ausflugsziel für zahlreiche Sport- und Freizeitaktivitäten.

Am Hochablaß stoßen wir auf das erste Objekt des zum UNESCO Welterbe zählenden Augsburger Wassermanagement-Systems. Das nahegelegene Wasserwerk am Hochablaß und die Kanuslalomstrecke am Eiskanal, erbaut anlässlich der Olympischen Spiele 1972, sind interessante Abstecher. Weiter in Richtung Innenstadt geht es vorbei am Zoo und dem Botanischen Garten.

Die Altstadt Augsburg empfängt uns mit einer Fülle an Sehenswürdigkeiten. Lohnende Ziele sind das prächtige Renaissance-Rathaus mit dem Goldenen Saal, die Kirchen, die Fuggerei, Museen sowie die zum UNSECO Welterbe zählenden Trinkwasserwerke, Monumentalbrunnen, Wasserläufe und Kanäle. Das Ende des Altbayerischen Oxenwegs befindet sich direkt unterhalb des Rathauses an der Augsburger Stadtmetzg. In dem von Stadtbaumeister Elias Holl erbauten Renaissancegebäude wurden die Oxen geschlachtet und verkauft.

Oxenweg_Augsburg Rathaus und Perlachturm
© Regio Augsburg Tourismus GmbH

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